Der Planungsstab Stadtmuseum zeigt vom 16. November bis zum 28. Dezember im dritten Obergeschoss des Stuttgarter Rathauses die Ausstellung "Liebe auf den zweiten Blick".
Als am 29. und 30. März 1960 die beiden Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien unterschrieben wurden, war vermutlich niemandem klar, wie sehr diese Verträge die Stadt und die Gesellschaft verändern würden. Heute, 50 Jahre danach, nimmt man diese Veränderungen kaum mehr wahr, sie sind Alltag geworden. Für die Menschen, die aus Griechenland oder Spanien nach Stuttgart kamen, war Stuttgart oft eine Liebe auf den zweiten Blick - das wurde in den vielen Interviews deutlich, die zur Vorbereitung der Ausstellung geführt wurden. Migrationsgeschichte ist Stadtgeschichte. Wer das heutige Stuttgart verstehen will, muss die Geschichte aller Menschen erzählen, die in dieser Stadt leben.
Es sind Geschichten vom Abschied, Stadtgeschichten, die in Petrota oder Cadiz beginnen. Es sind Geschichten vom Aufbruch und Ankommen, von Arbeit, Liebe, Fehlschlägen und Erfolgen. Unter dem Titel "Liebe auf den zweiten Blick" präsentiert die Ausstellung 50 Jahre Stadtgeschichte unter Perspektiven, die einen zweiten Blick wert sind: Was wurde aus den Spaniern und Griechen, die nach Stuttgart kamen? Wurden sie zu Stuttgartern? Und wie griechisch und spanisch wurde Stuttgart? Hinter den bekannten Bildern der "Gastarbeiter" zeigt die Ausstellung, wie sich die Bevölkerung Stuttgarts in kürzester Zeit grundlegend veränderte.
Die Sonderausstellung macht einen wichtigen Arbeitsbereich des künftigen Stadtmuseums im Wilhelmspalais sichtbar: Die Migrationsgeschichte Stuttgarts ist ein integraler und selbstverständlicher Aspekt der Stadtgeschichte. Um die Geschichten der Migranten für die Zukunft zu sichern und sie dauerhaft in die Stadtgeschichte einzuschreiben, legt das Stadtmuseum einen eigenen Sammlungsbereich zur Migrationsgeschichte an.
Führungen durch die Ausstellung können gebucht werden unter Telefon 216-6191 oder E-Mail poststelle.stadtmuseum@stuttgart.de.
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