30.11.2010

Jetzt noch Karten sichern für das NIL-Konzert am Freitag

Nil Karaibrahimgil - oder kurz Nil - kommt am Freitag, den 3. Dezember 2010 erstmals für ein Live-Konzert nach Stuttgart. SANATOLIA präsentiert die türkische Popsängerin im LKA Longhorn (Heiligenwiesen 6, Stuttgart-Wangen), Einlass 21 Uhr.

Tickets im Vorverkauf kosten 21 EUR und sind noch bis Freitag in der DTF-Geschäftsstelle in der Nadlerstraße 4, Raum 109 (Mo-Fr 10-12 Uhr und 13-18 Uhr) sowie im Übersetzungsbüro Dilmen (Kernerplatz 5) und bei BAB TOUR Reisebüro (Tübinger Str. 20) erhältlich. Außerdem online unter http://www.eventim.de/nil-karaibrahimgil-live-on-stage-tickets-stuttgart.html

29.11.2010

Filmschau Baden-Württemberg zeigt Heimatfilme interkulturell

Vom 1. bis 5. Dezember 2010 findet die Filmschau Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Der Jahresrückblick über das Filmschaffen in Baden-Württemberg zeigt Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und Animationsfilme mit einem Bezug zum Bundesland. Weitere Informationen zur Filmschau Baden-Württemberg gibt es unter http://www.filmschaubw.de. In mehreren Filmen setzen sich die Filmemacher auch mit den Themen Integration, Migration und Multikulti auseinander.

Transnationalmannschaft
Der dokumentarische Heimatfilm beobachtet sieben Protagonisten in einem multi-ethnischen Mannheimer Stadtviertel während der Fußballweltmeisterschaft 2010. Der Deutsche Fußballbund und die Dietmar Hopp Stiftung unterstützten die Produktion, die in die Mannheimer Viertel Jungbusch und Filsbach führt. Der multikulturelle Hintergrund der deutschen Nationalelf dient als Aufhänger, um die Lebenswelt dieser Stadtteile näher zu beleuchten. Die sieben Protagonisten repräsentieren einen Querschnitt der Bewohner- und Arbeiterschaft des Viertels. Über sie und ihren Alltag wird die Stimmung vor, während und nach den Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft dokumentiert. Identitäten und Solidaritäten werden aufgedeckt. Die Einblicke in die Biografien, die Arbeitswelt sowie in Diskussionen über Heimat, Nation und Zuhause lassen den Zuschauer auf Deutschland, Mannheim und den Jungbusch durch die Brille der Protagonisten schauen. Der Titel "Transnationalmannschaft" spielt auf Teams wie die deutsche Nationalmannschaft an. In solchen Teams mit vielfältigen nationalen Hintergründen sind die Wurzeln einzelner Mitglieder zusammengewachsen. Die "transnationalen Teams" stellen im Alltag der Deutschen den Normalfall dar. Wir finden sie auf Polizeirevieren, in Anwaltskanzleien oder in Fußballmannschaften wie der des DJK Jungbusch. Die Nationalelf zeigte die gelungene Integration von Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu einem Team. Die jungen Fußballer aus Deutschland begeisterten mit ihren Spielen in Südafrika die ganze Welt.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/transnationalmannschaft.html

Gurbet
Der 23-jährige Deutschtürke Metin wird nach zahlreichen Straftaten in die Türkei abgeschoben. In der ihm fremd gewordenen Heimat ist er hin- und hergerissen zwischen dem bescheidenen Fischerleben seines Onkels Nihat und dem zwielichtigen Nachtleben Instanbuls. Als er den Zuhälter Müslüm kennenlernt, droht Metin in einen gefährlichen Strudel aus Kriminalität und Doppelmoral zu geraten. Durch die Begegnung mit der Prostituierten Irina wird er von Metin auf die Probe gestellt.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/freitag-3-dezember-2010/gurbet.html

Wir sitzen im Süden
Sie melden sich mit Ralf Becker und Ilona Manzke. Sie sind freundlich, geduldig und kompetent. "Wir sitzen im Süden" lautet die Antwort auf gelegentliche Fragen der Kunden nach dem Standort der Firma. Die Callcenteragenten, die fränkisch, badenserisch oder auch hochdeutsch sprechen, sitzen tatsächlich im Süden – in klimatisierten Grossraumbüros mitten in Istanbul. Deutsche Firmen von Lufthansa bis Neckermann finden hier für wenig Lohn qualifizierte Arbeitskräfte. Was Bülent (30), Murat (39), Fatoş (43) und Çiğdem (33) miteinander verbindet, ist ihre Kindheit und Jugend in Deutschland. Für ein Leben in Istanbul haben sie sich nicht selbst entschieden. Nur Çiğdem, die junge Managerin mit deutschem Pass, hat sich Istanbul als Wahlheimat ausgesucht. Bülent wurde vor fünf Jahren abgeschoben. Fatoş und Murat wurden gegen ihren Willen von den Eltern in die Türkei geschickt. Selbst nach Jahrzehnten im Herkunftsland ihrer Eltern sind sie nie wirklich angekommen. Sie haben sich in einem Ersatzdeutschland eingerichtet. Mehr als 20 Jahre später ist es ungewiss, ob es eine Möglichkeit für sie gibt, nach Deutschland zurückzukehren. "Während meiner wochenlangen Recherchen in den Callcentern lernte ich Menschen kennen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in der Türkei leben – aber oft nicht freiwillig. Die Biografien von Bülent, Fatoş und Murat stehen im krassen Gegensatz zur Globalisierung und der vermeintlich grenzenlosen Bewegungsfreiheit", gibt Regisseurin Martina Priessner zu bedenken.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/freitag-3-dezember-2010/wir-sitzen-im-sueden.html

Rot Gold Schwarz
Drei Menschen unterschiedlicher Herkunft bemühen sich in einer Gesellschaft zu bestehen, die keinen festen Platz für sie vorgesehen hat. Sie suchen Zugehörigkeit und Stabilität und stoßen dabei an die Grenzen von Moral und Würde. In der Abschiebehaft begegnen sie sich. An seinem ersten Arbeitstag als Sicherheitsfachmann wird Hanno vor die Wahl gestellt, zu funktionieren oder zu stagnieren: Er soll einen randalierenden Häftling zur Räson zwingen. Schafft er es nicht, führt sein Weg zurück in die Arbeitslosigkeit. Sami, ein junger Mann mit türkischen Wurzeln, wehrt sich heftig gegen seine Abschiebung in ein ihm fremdes Land. Stille Zeugin des Konfliktes wird Arta, die albanische Reinigungskraft der Haftanstalt, die unfreiwillig zwischen die Fronten gerät. "Rot Gold Schwarz" handelt vom Funktionieren und Scheitern des Einzelnen innerhalb unseres Gesellschaftsystems. Was sind die Folgen des eigenen bewussten oder unbewussten Handelns? Welche Vor- und Nachteile entstehen für mich und für andere? Welche Verantwortung trägt jeder von uns?
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/rot-gold-schwarz.html

Alan - Sohn von Nawal
"Alan - Sohn von Nawal" ist ein junger Iraker, der mit seinen Eltern vor dem Krieg aus der kurdischen Heimat floh. Tagsüber studiert Alan zum Wohlgefallen seiner Eltern Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität. Abends trainiert er leidenschaftlich für seinen Traum: Alan will Champion im Free-Fighting werden. Obwohl die Eltern Akademiker sind - der Vater Arzt, die Mutter Lehrerin für arabische Sprache und Mathematik – fanden sie in Deutschland keinen Anschluss an die Gesellschaft und integrierten sich nicht. Viele Versuche, in Deutschland Arbeit in ihrem gelernten Beruf zu finden, schlugen fehl. Somit entschlossen sich die Eltern wieder zurück in den Irak zu gehen, um dort zu leben. Ihr Sohn Alan ist hin und her gerissen zwischen diesen beiden Welten. Seine Eltern verlangen ihm viel ab in Bezug auf seine akademische Laufbahn. Alan aber verfolgt weiterhin sein Ziel: er will kämpfen, er will Champion im Free-Fighting werden. In dieser Disziplin, so scheint es, ist alles erlaubt. Deshalb gilt sie als härteste Kampfsportart der Welt. Beinahe jedes Wochenende stellt sich Alan seiner Angst und steigt in den Kampf-Käfig. Der Film portraitiert einen jungen Menschen, der als Kind den Krieg erlebt hat und sich als junger Mann wehrt. Nicht politisch, ohne bewusste Rachegedanken – dafür aber im Käfig: Mann gegen Mann.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/alan-sohn-von-nawal.html

Das Rauschen des Meeres
In einem Abschiebegefängnis sitzt seit Tagen ein afrikanischer Flüchtling ohne Papiere und ohne bekannte Identität. Er schweigt und verweigert das Essen. Als der Gefängniswärter, der den suizidgefährdeten Afrikaner bewacht, ein verstecktes Foto eines kleinen Mädchens entdeckt, wird ihm klar, dass es sich um keinen gewöhnlichen Abschiebehäftling handelt. In der tristen Einsamkeit der Zelle entsteht allmählich eine freundschaftliche Annäherung zwischen den beiden Männern. Der Wärter ist der einzige, dem sich der Gefangene allmählich öffnet und dem er den Grund seiner illegalen Einreise nach Deutschland offenbart. Beide verbindet - trotz ihrer verschiedenen Welten - ein ähnliches Schicksal: Der Verlust eines geliebten Menschen. Entschlossen und bereit seinen Job zu riskieren, versucht der Wärter dem Gefangenen zu helfen, um ein Wiedersehen mit dem Mädchen auf dem Foto zu ermöglichen. Doch die Zeit ist knapp und die Abschiebemaschinerie bereits in vollem Gange.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/samstag-4-dezember-2010/das-rauschen-des-meeres.html

Schachmatt oder Hackfleisch
Irgendwo in Europa: Zwei Filmemacher, zwei Ansichten und viele Wahrheiten. Ein kurzer Einblick in das Leben von Asylbewerbern im Land der Freiheit und Gleichheit, wo nicht jeder frei und gleich sein kann. Ein Ort, wo Grenzen entstehen und Grenzen verschwinden – je nach Blickwinkel. Ein Film über Mauern, der an seine eigenen Grenzen stößt. Denn beim Versuch der filmischen Darstellung dieser Realität prallen zwei Ansichten aufeinander: Die des Gutmenschen und die des Opportunisten – zwei Filmemacher mit konträren Haltungen, die versuchen, eine Realität abzubilden und dabei scheitern. Aus dem Versuch der Rekonstruktion der Wirklichkeit wird eine filmische Konstruktion, das Individuum vor der Kamera wird zum Objekt – passend geformt. Über die Wahrheit kann der Zuschauer am Ende selbst entscheiden. Was bleibt, ist die Frage des Vertrauens in das dokumentarische Bild – eine kritische Betrachtung des dokumentarischen Prozesses.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/schachmatt-oder-hackfleisch.html

25.11.2010

Typisierungsaktion für Vildan am 5. Dezember in Sindelfingen

Seit mehr als vier Jahren leidet die achtjährige Vildan aus Weil im Schönbuch an einer lebensbedrohlichen Erkrankung des blutbildenden Systems. Die meiste Zeit ihres Lebens muss Vildan deshalb im Krankenhaus verbringen. Die Schule kann sie nicht mehr besuchen. Um das Leben des kleinen Mädchens zu retten, engagieren sich betroffene Eltern, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die evangelische Goldberggemeinde und der Christlich-Islamische Dialog für eine Typisierungsaktion in Sindelfingen. So soll ein passender Stammzellspender gefunden werden. Die Typisierungsaktion ist am Sonntag, 5. Dezember, zwischen 11.30 und 17 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Goldberggemeinde (Goldbergstraße 31) in Sindelfingen. Mitmachen können gesunde Menschen zwischen 18 und 55 Jahren.

Allgemeine Informationen zur Knochenmarkspende unter www.dkms.de

23.11.2010

Partizipation und Pluralismus - Wege erfolgreicher Integration

Partizipation und Pluralismus - Wege erfolgreicher Integration
Samstag, 4. Dezember 2010, 15.00-17.00 Uhr
Alte Kanzlei, Saal Merlot (Schillerplatz 5A, 70173 Stuttgart)

Das Buch "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarazzin hat eine neue Debatte um die Integration von "Ausländern" ausgelöst, die teilweise stark populistische Züge angenommen hat. Die verallgemeinerten Vorwürfe der Bildungsresistenz und des Sozialschmarotzertums treffen nur auf wenige zu. Denn die Gesamtsituation sieht anders aus: In Deutschland leben heute fast 16 Millionen Zuwanderer und Menschen mit Migrationshintergrund, viele bereits in der dritten oder vierten Generation. Sie führen ca. 600.000 Betriebe in Deutschland und beschäftigen etwa zweieinhalb Millionen Menschen. Es gibt also viele erfolgreiche Integrationsgeschichten. Aber es gibt auch Integrationsprobleme, vor denen die Gesellschaft die Augen nicht verschließen darf.

In der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung soll nach den Hintergründen und Rahmenbedingungen erfolgreicher Integration gefragt werden, da diese Beispiele zeigen, wie Integrationsprobleme angegangen werden können und was alle Beteiligten und die Politik hierzu leisten können.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Programm und Anmeldung unter http://www.la.fnst-freiheit.org/uploads/472/856/101204_RMS_Partizipation_und_Pluralismus_S_mit.pdf

Veranstalter:
Friedrich-Naumann-Stiftung/Reinhold-Maier-Stiftung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart

17.11.2010

Landeszentrale für politische Bildung startet Modellprojekt zur Prävention von Islamismus

Welche Rolle spielt der Islam im Leben von muslimischen Jugendlichen? Wie lassen sich religiöse Überzeugungen von islamistischen Positionen unterscheiden? Wie kann man demokratiefeindlichen Einstellungen bei jungen Musliminnen und Muslimen entgegenwirken? In einem bundesweit bisher einzigartigen Modellprojekt zur Prävention von islamistischem Extremismus können sich Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Baden-Württemberg ab sofort mit diesen Fragen auseinandersetzen. Landesweit bietet das "Team meX. Mit Zivilcourage gegen islamistischen Extremismus" Fortbildungen und Fachvorträge, um in der Jugend- und Bildungsarbeit Tätige für das Themenfeld "Islamistischer Extremismus" zu sensibilisieren und eine Diskussion über Handlungsmöglichkeiten im praktischen Umgang mit dem Phänomen zu ermöglichen. Das Projekt wird von der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Landesamt für Verfassungsschutz durchgeführt und von der Baden-Württemberg Stiftung finanziert.

Mit einem Angebot zur Prävention von islamistischem Extremismus betreten die beteiligten Institutionen Neuland. Weder auf Bundes- noch auf Landesebene besteht ein vergleichbares Programm. "Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner und dank der Förderung durch die Baden-Württemberg Stiftung leistet die Landeszentrale beim Thema Islamismusprävention Pionierarbeit", erklärt Karl-Ulrich Templ, stellvertretender Direktor der Landeszentrale für politische Bildung. "Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, welche Anziehungskraft islamistische Propaganda gerade auf junge Menschen ausüben kann und welche Wertekonflikte dadurch ausgelöst werden. Dieses Erfahrungswissen bringen wir in das Projekt und damit in die praktische Arbeit mit Jugendlichen ein", sagt die Präsidentin des Landesamtes für Verfassungsschutz, Beate Bube, über die Bedeutung von Präventionsangeboten in diesem Bereich. "Die Baden-Württemberg Stiftung versteht sich als Zukunftswerkstatt des Landes. Die Vermittlung von Wissen und Werten ist uns ein großes Anliegen. Über Präventionsprojekte wollen wir negativen Entwicklungen gerade bei jungen Menschen frühzeitig begegnen", erläutert Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung.

Der Fokus des neuen Präventionsprojektes liegt weniger auf der Vermittlung von Faktenwissen über islamistische Prediger oder Gruppierungen. Es geht vielmehr darum, Lehrkräften und Mitarbeitenden in Jugendeinrichtungen einen Einblick in die Lebenswelten muslimischer Jugendlicher zu geben und sie für Einfallstore islamistischer Ideologien zu sensibilisieren. Ein wichtiges Anliegen des Projektes ist die Vorstellung verschiedener muslimisch-jugendkultureller Szenen in Deutschland anhand von Musikbeispielen und Videoclips. "Mit islamistischem Extremismus hat das zunächst nichts zu tun. Es soll den meist nicht-muslimischen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zeigen, wie vielfältig die Lebensstile und Glaubensformen junger Musliminnen und Muslime in Deutschland sind", erklärt Regina Bossert, Mitarbeiterin der Landeszentrale und Leiterin des Projektes. In Abgrenzung zur Vielfalt innerhalb der muslimischen Jugendkulturen werden islamistische Positionen und Propaganda vorgestellt und diskutiert. So erhalten in der Jugendarbeit Tätige ein Gespür für die Unterscheidung von religiösen Überzeugungen und demokratiegefährdenden, islamistischen Einstellungen. Das ist die zentrale Voraussetzung dafür, im Dialog mit jungen Musliminnen und Muslimen radikalen und extremistischen Einstellungen begegnen und vorbeugen zu können – ohne ihre Religion in Frage zu stellen.

Die Fortbildungen und Fachvorträge zur Prävention von islamischem Extremismus, die im Rahmen des Modellprojektes angeboten werden, können ab sofort bei der Landeszentrale für politische Bildung gebucht werden. Sie werden auf Anfrage kostenfrei und vor Ort in Schulen, Einrichtungen der offenen und verbandlichen Jugendarbeit, in Kommunen und bei Vereinen in ganz Baden-Württemberg durchgeführt. Angesprochen sind alle Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die sich mit dem Thema "Islamistischer Extremismus" auseinandersetzen und ihr Fach- und Praxiswissen vertiefen möchten. Durchgeführt werden die Veranstaltungen vom "Team meX", einem Netzwerk von vierzehn freien Mitarbeitenden der Landeszentrale. Alle Teamerinnen und Teamer bringen praktische Erfahrungen aus dem Bereich der Jugend- und Bildungsarbeit mit und sind fachlich und methodisch speziell für die Durchführung der Projektangebote qualifiziert worden.

Weitere Informationen unter http://www.lpb-bw.de/ und http://www.team-mex.de/

Tagung „Europas Zukunft liegt in der Vielfalt“ am 23. November

Das Europa Zentrum Baden-Württemberg veranstaltet am 23. November 2010 von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr in Kooperation mit der Integrationsabteilung der Landeshauptstadt Stuttgart und des Europe Direct Informationszentrums die Tagung „Europas Zukunft liegt in der Vielfalt“ im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses. Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Potenziale von Migranten für die Weiterentwicklung der europäischen Gesellschaft.
Weitere Informationen zum Programm unter http://europa-zentrum.de/images/Europas%20Zukunft%202010%20GPR%2003-11-10.pdf

16.11.2010

50 Jahre Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien - 50 Jahre Stuttgarter Stadtgeschichte

Der Planungsstab Stadtmuseum zeigt vom 16. November bis zum 28. Dezember im dritten Obergeschoss des Stuttgarter Rathauses die Ausstellung "Liebe auf den zweiten Blick".

Als am 29. und 30. März 1960 die beiden Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien unterschrieben wurden, war vermutlich niemandem klar, wie sehr diese Verträge die Stadt und die Gesellschaft verändern würden. Heute, 50 Jahre danach, nimmt man diese Veränderungen kaum mehr wahr, sie sind Alltag geworden. Für die Menschen, die aus Griechenland oder Spanien nach Stuttgart kamen, war Stuttgart oft eine Liebe auf den zweiten Blick - das wurde in den vielen Interviews deutlich, die zur Vorbereitung der Ausstellung geführt wurden. Migrationsgeschichte ist Stadtgeschichte. Wer das heutige Stuttgart verstehen will, muss die Geschichte aller Menschen erzählen, die in dieser Stadt leben.

Es sind Geschichten vom Abschied, Stadtgeschichten, die in Petrota oder Cadiz beginnen. Es sind Geschichten vom Aufbruch und Ankommen, von Arbeit, Liebe, Fehlschlägen und Erfolgen. Unter dem Titel "Liebe auf den zweiten Blick" präsentiert die Ausstellung 50 Jahre Stadtgeschichte unter Perspektiven, die einen zweiten Blick wert sind: Was wurde aus den Spaniern und Griechen, die nach Stuttgart kamen? Wurden sie zu Stuttgartern? Und wie griechisch und spanisch wurde Stuttgart? Hinter den bekannten Bildern der "Gastarbeiter" zeigt die Ausstellung, wie sich die Bevölkerung Stuttgarts in kürzester Zeit grundlegend veränderte.

Die Sonderausstellung macht einen wichtigen Arbeitsbereich des künftigen Stadtmuseums im Wilhelmspalais sichtbar: Die Migrationsgeschichte Stuttgarts ist ein integraler und selbstverständlicher Aspekt der Stadtgeschichte. Um die Geschichten der Migranten für die Zukunft zu sichern und sie dauerhaft in die Stadtgeschichte einzuschreiben, legt das Stadtmuseum einen eigenen Sammlungsbereich zur Migrationsgeschichte an.

Führungen durch die Ausstellung können gebucht werden unter Telefon 216-6191 oder E-Mail poststelle.stadtmuseum@stuttgart.de.

09.11.2010

NIL kommt am 3. Dezember ins LKA Longhorn

Nil Karaibrahimgil - oder kurz Nil - kommt am Freitag, den 3. Dezember 2010 erstmals für ein Live-Konzert nach Stuttgart. SANATOLIA präsentiert die türkische Popsängerin im LKA Longhorn (Heiligenwiesen 6, Stuttgart-Wangen), Einlass 21 Uhr. Tickets im Vorverkauf kosten 21 EUR und sind ab 15. November in der DTF-Geschäftsstelle in der Nadlerstraße 4, Raum 109 (Mo-Fr 10-12 Uhr und 13-18 Uhr) sowie im Übersetzungsbüro Dilmen (Kernerplatz 5) und bei BAB TOUR Reisebüro (Tübinger Str. 20) erhältlich.

Mit ihrem Debütalbum "Nil Dünyasi" hat die 26-jährige Sängerin frischen Wind in die türkische Popszene gebracht. Ihre intelligente Verbindung aus Drum'n'Bass mit orientalischen Motiven, vor allem aber ihre unverblümten, frechen und ironischen Texte lassen sie aus der Masse der türkischen Popstars heraus stechen. 2002 brachte Nil ihr Debütalbum "Nil Dünyasi" auf den Markt. Nil fällt darin durch ihre unkonventionelle Intonation des Türkischen und durch wortspielreiche Texte auf. Nach "Nil FM" (2004) und "Tek Taşımı Kendim Aldım" (2006) erschien 2009 ihr viertes Album "Nil Kıyısında".

05.11.2010

Informationsveranstaltung zur Einbürgerung am 19. November 2010

Mit einer Informationsveranstaltung zu den Modalitäten zum Einbürgerungsverfahren will die Stadt Stuttgart im Rahmen der Einbürgerungskampagne: "PASS Auf, lass Dich einbürgern!" ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger motivieren den deutschen PASS zu beantragen. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 19. November 2010, um 18:00 Uhr im Stuttgarter Rathaus statt.
  • Was sind die Voraussetzungen bzw. wer kann einen Antrag auf Einbürgerung stellen?
  • Welche Dokumente / Unterlagen sind notwendig?
  • In welchen Fällen ist eine doppelte Staatsbürgerschaft möglich?
  • Welche Rechte bzw. Vorteile hat man als deutscher Staatsbürger?
  • Wie funktionieren Einbürgerungstests?
  • Welche Deutschkenntnisse sind erforderlich?
Weitere Informationen zur Einbürgerung und zu der Informationsveranstaltung sind auf der Internetseite der Stadt Stuttgart unter http://www.stuttgart.de/einbuergerung abrufbar.

03.11.2010

Themenabend "Integration" im Merlin

Der Turkish Business Club Stuttgart, die Stuttgart Connection, das Kulturzentrum Merlin und der Stadtjugendring Stuttgart veranstalten am Mittwoch, den 17. November 2010 um 20:00 Uhr den Themenabend "Integration", in dem Integrationsängste und Ängste vor Parallelgesellschaften behandelt werden sollen. Auf dem Podium im Kulturzentrum Merlin (Augustenstraße 72, 70178 Stuttgart) sitzen die Landtagsabgeordneten Andrea Krueger (CDU) und Dr. Nils Schmid (SPD) sowie die Journalistin Sibylle Thelen, der DTF-Geschäftsführer Kerim Arpad, der Stuttgarter Integrationsbeauftragte Gari Pavkovic und die Rechtsanwältin Hülya Özen. Moderiert wird die Runde von Alper Oral vom Turkish Business Club.

Seit Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" und seinen zahlreichen TV-Auftritten ist eine Diskussion über Integration von Migranten wie ein Flächenbrand entstanden. So sehr man auch Sarrazins Thesen zustimmen oder nicht zustimmen mag, ist das Thema Integration und Zuwanderung sehr wichtig. Umfrageergebnisse zeigen breite Zustimmung für Sarrazin. Jedoch zeigt dies auch, dass eine große Angst und Misstrauen gegenüber Migranten vorherrscht. Mit der Veranstaltung möchten die Veranstalter eine hilfreiche und konstruktive Diskussion für eine gemeinsame Zukunft von Migranten und Deutschen eröffnen.

02.11.2010

Einführungswochenende für die Ağabey-Ablas 2010 - Rückblick einer Teilnehmerin



Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt. (Lao-tse)

Unsere Reise beginnt mit einem "Ja" von unserer Projektleitung Derya Abla oder dem Verschicken einer Bestätigungsmail an Ruhsar Abla. Pragmatisch? Mag sein. Aber im modernen ultraschnellen Medienzeitalter durchaus erfolgsträchtig. 58 Ağabeys und Ablas kamen zum Einführungswochenende des Programms, das vom 8. bis 10. Oktober in Bad Liebenzell realisiert wurde.

Die Vorfreude war groß auf dieses Wochenende, sogar im Facebook wurden Stimmen laut bzw. Buchstaben verlängert wie: "Bahaaaar, kommst du zum DTF-WEEEEEE?" Wer wird da sein? Werde ich ein schönes Zimmer haben - wenn ja wo mit wem und natürlich: Reichen vier Paar Schuhe oder kann man in Bad Liebenzell (einem 9000 Seelen Dörfchen) gut weggehen?

Dank einigem Managementgeschick von Derya Abla, Superpraktikantin Esra und Koordinatorin Ruhsar Abla waren wir mit Gepäck dann alle sicher im Bus verstaut und los gings zur 50 km weit entfernten Burg Liebenzell. Nach einigen angeregten Gesprächen mit dem Busfahrer, der sich als glühender Fan von FC Zagreb outete und seinen Schimpftiraden auf den "bleeeden Verkehr" kehrte doch wieder etwas Ruhe in den Bus ein; also zumindest dort wo ICH saß.

Auf der Burg Liebenzell erwartete uns nach unserer Ankunft eine Überraschung: Die Zimmernachbarn wurden bereits VOR der Reise per Losverfahren festgelegt. Das war ein geschickter Schachzug wenn man bedenkt, dass man trotz Kommunikationstalent aller Projektteilnehmer gern bei den bekannten Mit-Ağabeys oder Ablas bleibt. So war ein "Beschnuppern" von alten Projekthasen und neuen Projekthäschen (entschuldigt bitte neue Ağabey’s) besser möglich. Viele wussten ja anfangs nicht mal wie die "Anderen" - die jetzt ihre Zimmernachbarn waren – hießen, geschweige denn ob man jetzt ein Gemeinschaftsklo oder ein eignes haben würde.

Gleich nachdem die Zimmer bezogen waren – ich hatte ein Badezimmer! – ging es auch schon zum Abendbrot. Schon fingen ein paar türkische Mägen und ihre Besitzer das Rebellieren an. Waren wir Türken doch an ein deftiges Abendessen gewohnt... wo war das Fleisch und das "Biber"?
Schließlich kamen wir endlich zum fachlichen Teil des Wochenendes: "Begabung & Engagement" im Stipendien- und Mentorenprogramm Ağabey-Abla. In Kleingruppen eingeteilt hatten wir die Möglichkeit uns kennen zu lernen, mit einem für die Mehrheit recht befriedigenden Ergebnis. Als die Veranstaltung drohte sich mit der Übertragung vom Fußballspiel Deutschland gegen Türkei zu überschneiden, wurde sie gnädigerweise etwas verkürzt. Schließlich wird das Betriebsklima beim DTF zu Recht großgeschrieben. Allerdings stellte sich heraus, dass dieses Spiel fast schon ein Eigentor war, wenn man bedenkt, dass der türkische Fußballer Özil gegen die Türkei ein Tor schoss.

Im Übrigen beschlossen viele nach einigen Toren lieber den Raum des tragischen Public Viewings zu verlassen, da die Nerven bei dem desaströsen Spiel etwas blank lagen.
Draußen kam in der ersten Nacht zur Ablenkung das Thema Burggeist auf. Bei der Ankunft wurden wir informiert, dass es in einem bestimmten Zimmer spucken sollte. Der Geist wäre aber nur an Mädchen interessiert. Wie praktisch, dass die Männer fein raus waren und beschlossen die Ablas doch mit "Cin , cin, cin!"-Parolen (Cin bedeutet Dämon/Geist) nachts noch aufzuschrecken. Zugegebenermaßen war es in den drei Tagen auch schwierig nachts immer allein vom Haupthaus durch verschlungene, knirschende Gänge ins Zimmer zu schleichen. Als würde schleichen bei Spuk helfen, aber schaden kanns ja nicht.

Von recht energischem Küchenpersonal und der düsteren Legende des Burggeistes abgesehen konnte das schöne Wochenende an dem besonders gegen Ende auch das Wetter mitspielte nichts trüben. Zudem konnten viele Ağabeys und Ablas neue Talente entdecken, wie z.B. Karaokepraktiken im Bus, unschlagbare innovative Erschreckungsmethoden im Dunkeln und eine neue Art der Kommunikationsfähigkeit: von Null auf Freundschaft, wenn es auch erst mal über Facebook ist.

Festzuhalten ist außerdem, dass das Wochenende besonders am Samstag bestückt war mit viel nützlichem Input, überwiegend kompetenten Expertenvorträgen und dem Gefühl eine Gemeinschaft zu sein. Ich hoffe ihr stimmt mir zu, dass dieses Erlebnis in unserem Leben etwas Kostbares war, das nicht jedem so einfach geboten wird.

Den neuen Ağabeys und Ablas wünsche ich hiermit nochmal ein herzliches "Willkommen!" Schön, dass ihr euch uns angeschlossen habt. Das DTF werdet ihr hoffentlich genauso zu schätzen lernen wie wir "alten" Ağabeys und Ablas. Besonders da uns ab jetzt das neue Team inklusive der lieben Anna zu Verfügung steht. Hoşgeldin Anna, wir werden gemeinsam hoffentlich eine schöne Zeit haben!

Ich schließe angesichts unserer aller bikulturellen Identität nun mit Mustafa Kemal Atatürks Worten: "Gençler! Cesaretimizi artıran ve devam ettiren sizsiniz. Siz almakta olduğunuz eğitim ve kültür ile, insanlık özelliğinin, vatan sevgisinin, düşünce özgürlüğünün en kıymetli sembolü olacaksınız."

Bunu gerçekleştirmek için bir adım daha attınız. Hepimize kolay gelsin arkadaşlar!

Funda Doghan