Aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens hat das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart e.V. (DTF) bei einem Festakt im Neuen Schloss am Freitagabend (02.10.2009) erstmals den Manfred-Rommel-Preis verliehen, der nach dem Ehrenvorsitzenden des Vereins und früheren Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt benannt ist. Preisträger sind der ehemalige Daimler-Benz-Vorsitzende Edzard Reuter, Cahide Erinkurt vom Frauenverein Markgröningen sowie Mustafa Çetin Akçı, Yıldız Parlak und Nihal Orpac von der AWO-Begegnungsstätte am Ostendplatz.
Mit dem Manfred-Rommel-Preis zeichnet das DTF beispielgebende Projekte aus, die das gegenseitige Verständnis, die gute Nachbarschaft und die Zusammenarbeit von deutschen und türkischen Bürgern nachhaltig gefördert haben. Auch Initiativen und Persönlichkeiten, die sich um die kulturelle, wirtschaftliche und staatsbürgerliche Integration von Zuwandererfamilien verdient gemacht haben, können ausgezeichnet werden. Die vierköpfige Jury hat unter insgesamt 19 Bewerbern entschieden, einen Ehrenpreis und zwei mit jeweils 1.500 EUR dotierte Preise zu vergeben.
Staatssekretär Hubert Wicker und Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann übergaben die Urkunden sowie die Preisstatuetten. Die metallenen Figuren wurden von der Istanbuler Künstlerin Güneş Çınar entworfen und sind dem "Stuttgarter Rössle" nachempfunden.
Der Ehrenpreis geht an den ehemaligen Daimler-Benz-Vorsitzenden Edzard Reuter. In der Begründung der Jury heißt es: "Edzard Reuter hat sich als Bürger, Unternehmensführer, Publizist und Stifter über Jahrzehnte hinweg für gute deutsch-türkische Beziehungen und für die Integration der nach Deutschland eingewanderten türkischen Mitbürger eingesetzt. Auf seine Initiative hin wurde das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart gegründet. Durch seine Kindheitsjahre in der Emigration mit der türkischen Kultur eng vertraut, ließ er sich stets von der Überzeugung leiten, dass beide Kulturen sich auf vielfältige Weise gegenseitig befruchten können, bei wechselseitigem Interesse, Verständnis und Respekt."
Ein dotierter Preis wird an die Markgröningerin Cahide Erinkurt vergeben. Die Jury begründet: "Cahide Erinkurt, die mit sechs Jahren als Kind türkischer Gastarbeiter nach Deutschland kam, hat nicht nur aus eigener Kraft einen außergewöhnlichen Schul- und Berufsweg genommen, sondern sich neben ihrer Familie auf vorbildliche Weise für das Wohl anderer Menschen in ihrer Gemeinde eingesetzt. Mit ehrenamtlichen Nachhilfeunterricht für viele Kinder als "Abla", bei ihrer Initiative zur Gründung des türkischen Frauenvereins in Markgröningen und durch ihr aktives Engagement auch in anderen Vereinen und Projekten hat sie außergewöhnlichen deutsch-türkischen Bürgersinn bewiesen und auf beispielgebende Weise zur Integration türkischer Familien beigetragen."
Einen weiteren dotierten Preis verleiht das DTF an Mustafa Çetin Akçı, Yıldız Parlak und Nihal Orpac vom Programm "Älter werden in der Fremde" der AWO-Begegnungsstätte am Ostendplatz. In der Begründung heißt es: "Mustafa Çetin Akçı, Yıldız Parlak und Nihal Orpac engagieren sich seit vielen Jahren auf vorbildliche Weise in dem von der Begegnungsstätte Ostendplatz der Arbeiterwohlfahrt in Stuttgart unter Leitung von Ilona Gloning angebotenen Programm "Älter werden in der Fremde". Mit ihrem vielseitigen ehrenamtlichen Angebot für ältere Zuwanderer beweisen sie nicht nur soziale Initiative und deutsch-türkischen Bürgersinn, sondern sorgen auch auf beispielgebende Weise dafür, dass viele Menschen im Alter Gemeinschaft und heimatliche Verbundenheit erfahren."
Die Laudationes auf die Preisträger hielten die DTF-Kuratoren Dr. Mehmet Varlık, Ingrid Walz und Nejdet Niflioğlu.
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