Das Ağabey-Abla
Programm unterstützt Familien bei der Wahl der weiterführenden Schule
Unsere
Ağabeys und Ablas helfen
ihren Schützlingen nicht nur durch Nachhilfe, sondern stehen ihnen und den Eltern
auch beratend in schulischen Fragen zur Seite. Eltern haben oft Rückfragen oder
wollen eine genaue Einschätzung der Mentoren, um die Chancen ihrer Kinder zu
verbessern, auf eine passende weiterführende Schule (oder in die nächste
Klasse) zu kommen. Die Wahl einer geeigneten Schule für ihre Kinder ist nicht
einfach. Seit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung im Jahr 2012 liegt
die Entscheidung bei den Eltern, was die Wahl jedoch in vielen Fällen nur noch schwerer
macht. Das Ağabey-Abla
Programm
bietet für die Eltern, neben der persönlichen Beratung durch die Mentoren oder
mit unserer pädagogischen Referentin Mukaddes Steinkrüger, auch
Info-Veranstaltungen zum Thema „Das
deutsche Schulsystem in Baden-Württemberg“ an.
Die
Mentoren fungieren als Mediatoren zwischen Eltern und Lehrern. Nicht zuletzt
dank der Erfahrungen ihrer eigenen Bildungsbiografie können sie die Eltern
optimal unterstützen. Sie sind dafür da, um die Wünsche der Kinder abzufragen,
sprechen aber auch selbst Einschätzungen und Empfehlungen aus, da sie die
Stärken und Schwächen der Kardeş‘ in ihrer gemeinsamen
Zeit kennengelernt haben.
Von der Grundschule in
die weiterführende Schule – Stimmen aus unserem Programm:
„Die Wahl haben wir
nach den Stärken und Interessen unseres Sohnes getroffen.“
Ciğdem A.
ist Mutter von Emirhan; Lerchenrainschule; Ağabey: Mesut
Mutter:
Emirhan und sein Ağabey Mesut haben gemeinsam nach passenden Gymnasien gesucht,
denn mein Sohn hat von seiner Klassenlehrerin eine Gymnasialempfehlung
bekommen. Dies hat mich sehr stolz gemacht. In Gesprächen mit Derya Bermek-Kühn
(Anm. d. Red.: ehemalige Programmleiterin) und Mukaddes Steinkrüger und unserem
Ağabey Mesut haben wir uns für zwei Gymnasien entschieden. Die Wahl haben wir
nach den Stärken und Interessen meines Sohnes getroffen. Am Tag der offenen Tür
des Gymnasiums hat sich Emirhan sofort in diese Schule und ihre Atmosphäre
verliebt. Doch leider haben wir eine Absage bekommen. Letztendlich haben wir
ihn nun an einem anderen Gymnasium angemeldet und hoffen auf einen guten Start.
Letzte Woche hat mein Sohn erfahren, dass sich noch zwei weitere Schulfreunde
an diesem Gymnasium angemeldet haben. Dies hat ihn etwas beruhigt.
Emirhan:
Ich wollte auf ein Gymnasium, welches vor allem das mathematisch-technische
Profil anbietet (MINT-Fächer). Darüber habe ich meinen Ağabey informiert, damit
er die Anforderungen bei der Suche beachten kann.
Mesut:
Ich wurde von der Mutter gebeten, fünf Gymnasien herauszusuchen, die für
Emirhan in Frage kommen würden. Dies war nicht leicht, da zuerst die
Anforderungen auf das Gymnasium geklärt werden mussten. Daraufhin habe ich
jedes Gymnasium, abhängig von der Entfernung zum Wohnort der Familie,
aufgesucht und mir Informationen geholt.
„Am Anfang wussten wir
nicht, wie dieses Konzept funktioniert“
Gülşen D.
ist Mutter von Zeynep; Lerchenrainschule; Abla: Nüvit
Wir
haben uns für die Schickardt-Gemeinschaftsschule entschieden. Am Anfang wussten
wir nicht wie dieses Konzept funktioniert. Auf jeden Fall fanden wir es am
Anfang ganz komisch zu erfahren, dass man keine Note bekommt. Doch bei dem
Besuch in der Schule, am Tag der offenen Tür, hat man uns die
Gemeinschaftsschule ausführlich vorgestellt, so dass wir uns entschieden haben,
Zeynep auf dieser Schule anzumelden.
„Mein Ağabey glaubt an
mich und dass ich erfolgreich sein werde.“
Niyazi
und Ülfet A. sind die Eltern von Enes; Lerchenrainschule; Ağabey: Hasan
Vater: Wir haben zuallererst
Enes‘ Entscheidung zur Kenntnis genommen. Denn letztendlich wird er auf diese
Schule gehen und seine Freunde auswählen.
Mutter: Das Entscheidende an
unserer Schulwahl war, dass Enes‘ Klassenlehrerin für meinen Sohn eine
Gymnasialempfehlung ausgesprochen hat.. Wenn die Lehrerin eine andere Schulform
empfohlen hätte, hätte ihre Empfehlung auch unsere Schulwahl beeinflusst. Die
Lehrerin kennt Enes mit seinen Leistungen, Stärken und seinem Verhalten am
besten. Ihre Meinung und auch das Gespräch mit unserem Ağabey Hasan haben mich
ermutigt und mir gezeigt, dass Enes es an dieser Schule schaffen kann.
Enes: Ich habe mich für ein
Gymnasium entschieden, auf das auch meine Freunde gehen. Beim Tag der offenen
Tür fand ich die Schule sehr sympathisch. Ich habe die Lehrer kennen gelernt,
die sehr nett waren.
Mein Ağabey hat mir für die neue Schule schon mal viel Glück gewünscht und mir gesagt, dass ich ihn bei Problemen jederzeit anrufen kann. Mein Ağabey glaubt an mich, und dass ich erfolgreich sein werde.
Mein Ağabey hat mir für die neue Schule schon mal viel Glück gewünscht und mir gesagt, dass ich ihn bei Problemen jederzeit anrufen kann. Mein Ağabey glaubt an mich, und dass ich erfolgreich sein werde.
Hasan:
Enes ist ein begeisterter Schüler, den
es fasziniert neue Sachen zu lernen. Mein besonderes Anliegen war es immer,
Enes einen Blick hinter die Kulissen zu geben, wofür er das Wissen später
benötigen wird. So hoffe ich, dass auch er aus unserer gemeinsamen Zeit etwas
auf seinen Lebensweg mitnimmt. Ich weiß, dass er mit Motivation auch das Gymnasium
meistern wird. Allah yardimcin olsun Enes Efendi!
„Ich sagte den Eltern
ganz klar, dass ich ihnen die Entscheidung nicht abnehmen könnte.“
Devran ist
der Ağabey von Nihat; Rosenschule
Devran:
Die Mutter wollte Nihat ursprünglich auf die Realschule schicken. Die war näher
und sie dachte sich, dass Nihat automatisch mehr leistet, wenn das Niveau höher
ist. Der Vater ist irgendwann auf mich zugekommen und hat mich nach meiner
Meinung gefragt. Ich habe ihm erklärt, dass ich mir Nihat besser in der
Gemeinschaftsschule vorstellen könnte. Das war eine Ganztageschule, wo er den
ganzen Tag Deutsch sprechen würde, außerdem war dort Inklusion ein großes
Thema. So würde Nihat nicht nur rohe Fakten eingetrichtert bekommen, sondern
auch den sozialen Umgang mit anderen lernen. Trotzdem sagte ich den Eltern ganz
klar, dass ich ihnen die Entscheidung nicht abnehmen könne. Ich empfahl dem
Vater, noch einmal mit Nihats Lehrerin zu sprechen. Ich denke, das hat ihn dann
dazu bewegt, mit ihr das Gespräch zu suchen.Anfangs war Nihat skeptisch, aber
als sich auch sein Freund an der Schule angemeldet hatte, war er überzeugt.
Nihat:
Meine Mutter wollte, dass ich auf die Realschule gehe, weil da auch meine
Cousins waren. Mein Ağabey hat gesagt, dass die Gemeinschaftsschule besser ist.
Ich freue mich jetzt auch darauf, weil das eine Ganztagesschule ist und ich
dann dort meine Hausaufgaben machen kann.
Dieser Atrikel erschien in Wirbiz 4 (06/2016) und kann hier nachgelesen werden.
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