16.10.2010

Manfred-Rommel-Preis 2010 für Muharrem Satır, Ahmet Baydur und Limanja

Das Kuratorium des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart e.V. (DTF) hat den Manfred-Rommel-Preis 2010 an den Tübinger Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Muharrem Satır, den Stuttgarter Musiker und Stifter Ahmet Baydur und die Musikband Limanja aus Ludwigsburg vergeben. Mit dem Preis werden beispielgebende Persönlichkeiten und Projekte ausgezeichnet, die das gegenseitige Verständnis, die gute Nachbarschaft und die Zusammenarbeit von deutschen und türkeistämmigen Bürgern nachhaltig gefördert haben.

Die Preisverleihung zum Manfred-Rommel-Preis des Deutsch-Türkischen Forums fand am 15. Oktober 2010 im Foyer der Baden-Württembergischen Bank in Stuttgart statt. Zur Begrüßung der rund 200 Gäste sprachen der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Bank Joachim E. Schielke und der DTF-Kuratoriumsvorsitzende Dr. Mehmet Varlık. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und der türkische Generalkonsul Mustafa Türker Arı würdigten in ihren Grußworten die Initiative der Preisverleihung. Der Ehrenvorsitzende des DTF und ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Professor Dr. h.c. Manfred Rommel wandte sich in einem Videogrußwort an die Gäste. Die Laudationes auf die Preisträger hielten der DTF-Kurator Edzard Reuter, der stellvertretende SWR-Landessenderdirektor Hans-Peter Archner und Paul Woog von der Veranstaltungsagentur SKS Michael Russ.

Unter den über 200 geladenen Gästen waren der Bundesvorsitzende der Grünen Cem Özdemir, der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann, die Grünen-Fraktionsvorsitzende Muhterem Aras und die SPD-Stadträtin Dr. Maria Hackl. Auch GAZI-Chef Eduardo Garcia, Konsul Erkan Öner und zahlreiche leitende Mitarbeiter der Verwaltungen von Land und Kommune waren unter den Gästen.

Der öffentlich ausgeschriebene Manfred-Rommel-Preis wurde erstmals im Jahr 2009 zum zehnjährigen Jubiläum des DTF vergeben. Er ist nach dem Ehrenvorsitzenden des DTF Oberbürgermeister a.D. Professor Dr. h.c. Manfred Rommel benannt, der die kulturelle und gesellschaftliche Integration der zugewanderten Bevölkerung in der Landeshauptstadt Stuttgart und in Baden-Württemberg entscheidend geprägt hat. Die vierköpfige Jury hat einen nichtdotierten Ehrenpreis und zwei mit jeweils 1.500 EUR dotierte Preise vergeben.

Der Ehrenpreis geht an den Tübinger Wissenschaftler Professor Dr. Dr. h.c. Muharrem Satır. Die Jury würdigt seine Verdienste in Wissenschaft und Gesellschaft. Muharrem Satır kam nach dem Studium der Geologie an der Istanbuler Universität in den 1970er Jahren über die Schweiz nach Deutschland. Ende der 1980er Jahre wurde er auf den Lehrstuhl für Geochemie an der Universität Tübingen berufen und gilt auf dem Gebiet der Isotopengeochemie heute weltweit als anerkannter Fachmann. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Muharrem Satır seit 1984 auf vielfältige Weise für die deutsch-türkische Zusammenarbeit. Er wirkt bis heute in zahlreichen Initiativen mit, unter anderem in der GAZI-Kinderstiftung, der Troia-Stiftung und dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart.

Ein dotierter Preis wird an Ahmet Baydur aus Stuttgart verliehen. Der langjährige Violinist des Radio-Symphonieorchesters setzte sich bereits während seiner aktiven Zeit im Orchester für die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen ein. 2008 gründete er die Baydur-Stiftung "Zukunfts-Musik", mit der Kinder und Jugendliche aus allen Bevölkerungsschichten an die europäische Musikkultur herangeführt werden sollen. Ahmet Baydur organisiert und leitet Workshops in Schulen und Kindertagesstätten sowie Proben- und Konzertbesuche für Kinder. Er ist ein engagierter Mittler zwischen der klassischen Musik der Türkei und Westeuropas. Die Jury würdigt mit dem Manfred-Rommel-Preis 2010 die Verdienste von Ahmet Baydur um die kulturelle Verständigung zwischen deutschen und türkischen Stuttgartern jeden Alters.

Einen weiteren dotierten Preis verleiht das DTF an Nazım Sabuncuoğlu, Hüseyin Temiz, Robert Wittmaier, Stephan Schelens und Deniz Dağ von der Musikband Limanja. Die Ludwigsburger Gruppe verbindet in ihrer Musik die geschmeidigen Arabesken der türkischen Popmusik mit westlichen Rock-Attitüden. In ihren Konzerten und auf der ersten kürzlich veröffentlichten CD gelingt es Limanja beispielhaft, deutsches und türkeistämmiges Publikum gleichermaßen anzusprechen und für ihre Musik zwischen Orient und Okzident zu begeistern. Limanja ist beispielgebend für den kulturellen Schmelztiegel, den junge Menschen aus der Region Stuttgart mit den Mitteln der Musik formen.

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